💔 Sie ist meine Mutter. Aber lieben kann ich sie nicht.
Warum ich erst spät erkannt habe, wie wenig sie wirklich geben konnte.
Von Dr. Karina Rodegra
Kennt Ihr das:
Als Kind war alles okay.
Wir hatten ein Haus. Ich war gut in der Schule. Ich habe mich nicht gefragt, ob mich jemand liebt – weil ich dachte, das ist einfach so.
Meine Mutter war kühl. Aber ich kannte es nicht anders. Und was man nicht kennt, vermisst man auch nicht.
Dachte ich.
🧊 Die Erkenntnis kam mit 14
Mit 14 war plötzlich klar:
Sie ist nicht interessiert.
Nicht an mir. Nicht an meinen Gedanken. Nicht an meinem Glück.
Sie war da, klar.
Aber sie wollte Anerkennung. Kontrolle. Aufmerksamkeit. Nicht Beziehung.
Und irgendwann sagte sie mal nebenbei:
„Kinder wollte eigentlich dein Vater.“
Das hat mir den Boden weggezogen.
Nicht laut. Aber leise. Für immer.
😬 Später – Ehe, Kinder, ihr Comeback
Ich dachte, vielleicht wird es besser. Vielleicht ist sie als Großmutter anders.
Spoiler: Nein.
Sie mischte sich ein. Kritisiert, wo es nichts zu kritisieren gibt. Macht Geschenke, die Bedingungen haben. Liebt nur dann, wenn man sie bewundert.
Und wenn du Nein sagst?
Dann wird sie kalt. Beleidigt. Passiv-aggressiv.
Sie ist nicht interessiert an Verbindung – sondern an Wirkung.
🧾 Jetzt geht es ums Erbe
Mein Vater ist tot. Er war der milde Pol. Der Grund, warum es irgendwie funktioniert hat.
Jetzt steht meine Mutter allein da – und zeigt ihr wahres Gesicht:
Sie betrügt uns.
Schenkt alles den Söhnen. Oder Fremden. Oder dem Anwalt.
Nicht, weil sie muss – sondern weil sie will. Weil es ihr Genugtuung gibt.
Und ja:
Es ist verletzend. Es ist ungerecht. Es ist erbärmlich.
Aber sie bleibt meine Mutter.
🙄 Warum man das nicht einfach „abschüttelt“
Viele sagen: „Lass sie los. Ist doch ihr Problem.“
Klingt gut. Funktioniert nicht.
Weil das Wort „Mutter“ immer etwas mitschleppt:
Hoffnung. Schuld. Loyalität.
Und wenn du ehrlich bist – einen ganz kleinen Rest von Sehnsucht.
🧠 Was hilft?
Grenzen setzen. Auch spät.
Du bist nicht mehr das Kind, das gefallen muss.Nicht auf Rache hoffen.
Sie ändert sich nicht. Aber du kannst dich schützen.Erkennen: Es ist nicht deine Schuld.
Ihre Kälte ist ihr Versagen – nicht dein Mangel.
🤍 Und trotzdem – da ist ein Schmerz
Weil man gern eine Mutter hätte, die liebt.
Die sagt: „Ich bin stolz auf dich.“
Die sieht, wenn es dir schlecht geht.
Die bleibt – ohne dich zu brechen.
Ich habe sie nicht. Und viele andere auch nicht.
Und das sollte gesagt werden dürfen. Ohne Scham. Ohne Tabu. Ohne „aber es ist doch deine Mutter“.
🎙 In meinem Podcast „Was ist da los?“
… spreche ich über genau solche Geschichten.
Über Kindheiten, die äußerlich okay waren – aber emotional leer.
Über Mütter, die eher Egozentrinnen als Mütter waren.
Und über den Versuch, trotzdem zu lieben – oder wenigstens heil zu bleiben.
Weil Schweigen nicht schützt. Aber Wahrheit manchmal befreit.
🖤
Dr. Karina Rodegra